2024
Presse 2025
taz, 5.3.2025: Juristin über Macht am Familiengericht: ‚Frauen trauen sich nicht, über Gewalt zu berichten, Müttern wird gedroht: Kooperieren sie nicht, sieht es für die elterliche Sorge schlecht aus. Sabine Heinke über Macht und Kontrolle am Familiengericht
Blätter für deutsche und internationale Politik, Matthias Meisner, 1/2025: Aufschrei ohne Folgen: Gewalt an Frauen und Kindern
„Vergleicht man die Aufmerksamkeit über die wachsende Gewalt gegen Frauen mit anderem Terror, fällt auf: Das Thema wird in der Öffentlichkeit geradezu marginalisiert. Viele Taten werden verharmlost. Es wird übersehen, dass die Täter aus allen Schichten der Gesellschaft kommen. Justizskandale bleiben ohne Aufschrei.“
Presse 2024
Neue Westfälische Zeitung, Gunter Held, 24.12.2024: Ein Familiengericht erkennt das Leid des Kindes
„Elke D. hat für ihr Kind ein Näherungsverbot gegen den Vater ihres Kindes durchsetzen können. Sie wartet nun für ihr Kind auf die Verhandlung vor dem Oberlandesgericht in Hamm, das die Zuständigkeit für dieses Verbot beansprucht.“
NDR, Christoph Deuschle, 12.12.2024: Gewalt in der Beziehung – Wenn Frauen flüchten müssen
„Wenn ich nicht noch Streit ums Sorgerecht hätte, würde ich offen vor der Kamera mit Euch sprechen.“ Aber die Angst vor möglichen Repressalien durch das Familiengericht oder ihren Ex-Partner seien zu groß. Eben jener Ex entpuppt sich laut Müller schon früh in der Beziehung als streitlustig. Schob die Schuld immer auf sie, sagt sie. Stundenlang hätten sie diskutiert, oft wegen Kleinigkeiten. Immer intensiver sei seine drohende Haltung geworden. Als der gemeinsame Sohn zur Welt kommt, habe er versucht sie mit Kindesentzug zu kontrollieren.
So laufe es in vielen toxischen und gewalttätigen Partnerschaften, sagt Jördis Spengler von der Christian-Albrechts-Universität (CAU) in Kiel. Seit einem Jahrzehnt forscht sie im Bereich Partnerschaftsgewalt.
,Diese zwanghafte Kontrolle schleicht sich am Anfang ein. Zwanghafte Kontrolle meint dabei so viel wie die klassische Eifersucht, zum Beispiel.’“
Tagesspiegel, Ein Zwischenruf von Karin Christmann, 12.12.2024: Vater bringt drei Kinder um: Was in Meißen geschah, war keine Tragödie
Sächsische Zeitung, 10.12.2024: Meißen unter Schock – Suche nach Erklärungen
„In Meißen sind in einem Mehrfamilienhaus vier Personen tot aufgefunden worden – drei Kinder und deren Vater. Die Mutter hatte sich offenbar mehrfach bemüht, den Umgang mit dem Vater zu unterbinden.“
MDR AKTUELL, Elisabeth Winkler, 6.12.2024: Juristin: ,Verurteilung für Mord macht eine getötete Frau nicht wieder lebendig“
„Juristin Dorothea Hecht fordert, schon im Studium der Rechtswissenschaften Lehrinhalte zu geschlechtsspezifischer Gewalt zu vermitteln. […] ,Wenn eine Person, die da in Robe und Richterstuhl sitzt, nichts darüber weiß, dann kann sie auch nicht richtig reagieren.“
Tagesspiegel, Jessica Reitzig, 6.12.2024: Wenn das Jugendamt versagt: Marias prügelnder Vater hat jetzt das alleinige Sorgerecht
„Er brach ihrer Mutter in der Schwangerschaft die Knochen. Um das Baby kümmerte er sich nie. Doch als Maria zwei ist, will er plötzlich das Sorgerecht – und bekommt es.„
National Geographic, Insa Germerott, 29.11.2024: Sorgerechtsstreit: Mütter und Kinder werden vor Gericht benachteiligt
Berliner Zeitung, 29.11.2024: Freispruch im Missbrauchsprozess um Mutter: ,Beenden Sie diesen Spuk‘
„Das Jugendamt schaltete Familienhelfer ein, bei jeder Übergabe habe es Streit und Tränen gegeben, Gutachten über die Erziehungsfähigkeiten wurden angefertigt. Seit Jahren bestimmten Gerichtsprozesse das Leben des Kindes, das abwechselnd bei beiden Elternteilen lebte, bis der Mutter schließlich das Sorgerecht entzogen wurde.
Immer wieder kam das Mädchen in eine Klinik, wenn es ihr schlecht ging oder die Stiefmutter mit dem Verhalten überfordert war. Diese sei vom Vater, so erzählen es die Anwälte und der Richter, weitgehend mit den Erziehungsaufgaben alleine gelassen worden.“
„Nebenklagevertreter Martin Heynert steht ebenfalls in der Kritik. Er habe mit der Presse gesprochen und Dinge erzählt, die gar nicht in den Akten stünden. Auch werfen ihm die Anwälte der Mutter vor, seine junge Mandantin nicht genügend geschützt zu haben. Der Vorsitzende Richter sagt, er habe so ein Auftreten noch nicht erlebt.“
vgl. dazu auch Nordsee-Zeitung, dpa, 29.11.2024:
„Als ,katastrophal‘ bezeichnete das Gericht eine Vernehmung der damals Zehnjährigen durch eine Polizeibeamtin. Die Vernehmung habe ,schwerwiegende Mängel‘ aufgewiesen. Die Beamtin habe nicht einmal versucht, das Mädchen frei reden zu lassen. Massive Widersprüche in den Angaben des Kindes seien nicht erfasst worden.
Die beiden Verteidiger hatten in ihren Plädoyers von suggestiven Einflüssen auf das Kind während therapeutischer Sitzungen und massiven Fehlern im Ermittlungsverfahren sowie durch den Anwalt der Nebenklage gesprochen. Das Verfahren habe ihre Mandantin zerstört […].“
Tagesschau, MDR, Levin Schwarzkopf, 25.11.2024: Wenn die Gewalt gegen Frauen immer weitergeht
Merkur, Armin Forster, Andreas Beschorner, 25.11.2024: Drastische Fälle aus Freising decken Fehlverhalten im Jugendamt auf: „Oft nicht ernst genommen“
Auszüge:
„,Unsere Erfahrung ist, dass gewisse Formen der häuslichen Gewalt einfach nicht beachtet und erkannt werden‘, sagt eine Insiderin des Systems. ,Gerade psychische Gewalt und Manipulation werden oft nicht ernst genommen, bagatellisiert und es fehlt dort an der spezifischen Fachkräfteausbildung.‘ […] Ihrer Ansicht nach liegt die Ursache des Übels also nicht allein bei Sachbearbeitenden, sondern vielmehr an einem bundesweiten strukturellen Problem.“
„Dass Betroffene wie Maria L. anonym bleiben wollen und in seltensten Fällen Erfahrungen detailliert publik machen können, liegt an einem weiteren Problem, an dem das System krankt und das nach Gesprächen mit Betroffenen deutlich wird: Gerade wenn es um laufende Verfahren geht, fürchten Betroffene, mit Kritik das Wohlwollen der Behörden oder Gerichte zu verspielen. Aus Angst, das Wichtigste in ihrem Leben – die Kinder – zu verlieren, vermeiden viele jegliche Konfrontation und Anklage von erlebten Missständen.“
ZDFheute, Interview mit Patricia Hecht, Frauenhauskoordinierung, 25.11.2024: ,Schutz darf nicht vom Wohnort abhängen‘
„ZDFheute: Warum gehören Kinder genauso in den Fokus wie Frauen, wenn es um häusliche Gewalt geht?
Hecht: Es leben zum Beispiel mehr Kinder mit ihren Müttern in den Frauenhäusern als Frauen. Sie leiden als Mitbetroffene unter der Gewaltbeziehung. Sie sind genauso gefährdet – auch und gerade bei der Durchführung des Umgangsrechts. Gewaltbiographien werden – leider – ,vererbt‘.“
Stuttgarter Zeitung, Sandra Hartmann, 25.11.2024: Leni Breymaier: ,Wir haben die Tradition, Dinge zu verharmlosen‘
„Zudem gibt es zahlreiche Sorgerechtsverfahren, in denen Frauen immer noch geraten wird, nicht über die häusliche Gewalt in der Ehe zu sprechen. Andernfalls wird ihnen eine Bindungsintoleranz gegenüber dem Vater unterstellt – und die Kinder werden dann aufgrund dieser Bindungsintoleranz gegenüber dem Vater – also dem Täter – unplatziert.“
Augsburger Allgemeine, Stefanie Brand, 25.11.2024: Manipulation, Drohungen, psychische Gewalt: Wie eine Mutter eine toxische Ehe erlebte
Schaumburger Zeitung, Nadine Hartmann, 25.11.2024: ,Eine Frau ist in Deutschland nichts wert‘. ,Warum haut der Papa dich?‘: Schaumburgerin berichtet von jahrelanger Gewalt in ihrer Ehe
Frankfurter Rundschau, Bascha Mika, 24.11.2024: ,Die Narben auf meiner Seele spüre ich bis heute‘: Eine Frau berichtet über die brutale Realität
„Im Frauenhaus habe ich viel Hilfe bekommen, doch unser System hat mich dennoch im Stich gelassen: Das Gerichtsverfahren wegen häuslicher Gewalt gegen meinen Mann wurde eingestellt, weil ich keine Beweise hatte und das Gericht mir nicht wirklich glaubte. Ich bin nie zum Arzt gegangen, um meine Verletzungen dokumentieren zu lassen. Mir war nicht bewusst, dass dies wichtig ist. Deshalb läuft dieser Mensch, der mir das angetan hat, nach wie vor unbehelligt durch die Gegend.“
„Auch das Aufenthaltsbestimmungsrecht ging an meinen Mann, unser Sohn wurde ihm zugesprochen. Mein Kind wurde mir genommen, weil ich nichts mehr hatte – keine Wohnung, kein Geld, keinen Job. Ich war konfrontiert mit Menschen, die mir sagten: Du kannst dieses Kind nicht großziehen. Auch die Familie meines Ex-Partners hatte sich gegen mich gestellt.“
„Hinzu kam, dass ich mich dem sogenannten Täter-Opfer-Ausgleich verweigert habe. Deshalb sprach mir das Gericht das Aufenthaltsbestimmungsrecht für meinen Sohn ab. Der Täter-Opfer-Ausgleich ist eine Art Mediation, um die Familie eventuell noch zu retten.“
„Das Gericht beschloss, dass ich meinen Kleinen nur einmal pro Woche für drei Stunden sehen durfte. Mein Ex-Partner sagte mir damals: Ihm gehe es nicht um unser gemeinsames Kind, sondern darum, mir mein Herz rauszureißen. Denn einen Mann wie ihn verlässt man nicht.“
FAZ, Franziska Pröll, 16.11.2024: Mit 48 Schüssen
„Sieht man sich diese Morde genauer an,erkennt man, dass es Warnzeichen gab. Die Männer hatten ihre Drohungen und Einschüchterungen vor der Tat verstärkt. Einer von ihnen stritt mit seiner Lebensgefährtin vor dem Familiengericht um das Sorgerecht der Kinder. Am Tag vor der Tat sagte er in der Verhandlung: ,Ich bin kein Feigling, und ich werde auch töten, um zusehen, wer Erfolg hat.’“
NN News, Verlag Nürnberger Presse, Irini Paul, 16.11.2024: Geprügelt, missbraucht und gequält: Dreifache Mutter aus Franken erlebte in ihrer Ehe die Hölle
„Auf einer Mutter-und-Kind-Kur kommt sie zur Ruhe und fasst den Entschluss, ihn zu verlassen. Sie wendet sich an eine Opferschutz-Organisation, die versucht, für sie und die Kinder einen Platz in einem nahen Frauenhaus zu bekommen. ,Ich hatte eine Todesangst, dass er das mitbekommt.‘ Jede Kommunikation musste heimlich ablaufen. Was nicht leicht war. ,Er hat mich ja auch kontrolliert. Ich hatte null Privatsphäre. Mein Handy musste ich immer mit dem Display nach oben legen.‘ Es habe Wochen gedauert, bis endlich ein Platz frei wurde, an dem sie mit ihren drei Kindern unterkommen konnte. Dass sie alles zurücklassen musste, auch die Erinnerungsstücke an die Eltern, schmerzt sie bis heute.
,Erstaunlicherweise nahm er den Auszug relativ gelassen hin.‘ Auch das war in der Rückschau Berechnung. Denn da wartete auf sie die ,Hölle‘, wie sie es ausdrückt. Sie scheitert damit, das alleinige Sorgerecht für die Kinder zu bekommen. Er hat das Recht, die Kinder zu sehen. Sie wechseln sich mit der Erziehung ab. Relativ schnell bringt er die Kinder mal nicht zurück oder gibt sie nicht mehr heraus. Als sie sich an die Polizei wendet, verweist die auf das gemeinsame Sorgerecht, wie Arina K. erzählt.“
Süddeutsche Zeitung, Francesca Polistina, 15.11.2024: Schwere Vorwürfe gegen Jugendamt „Das Kind hätte vor Übergriffen durch den Vater geschützt werden müssen“
STREIT, 42. Jg. Heft 2/2024, Katrin Bülthoff, Sabine Heinke: Das Verschwinden häuslicher Gewalt im familiengerichtlichen Verfahren – im Zusammenspiel der Interpretationen von Wohlverhaltenspflicht und Kindeswohl. Mit Anmerkungen zum Eckpunktepapier des BMJ für eine Reform des Kindschaftsrechts.
sh:z, Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag, Jessica Reitzig, Blickpunkt, 24.10.2024: Eine Mutter kämpft um ihr Kind
Tagesspiegel, Anna Thewalt, 11.10.2024: Häusliche Gewalt in Berlin. Mehr als zwei Drittel der Verfahren werden eingestellt
Thüringer Allgemeine, Elena Rauch, 18.7.2024: Umgangsrecht trotz häuslicher Gewalt: Betroffene Mütter in Thüringen fühlen sich alleingelassen
DER SPIEGEL, Julia Jüttner, 12.6.2024: „Hochgradig narzisstisch, egozentrisch und überheblich“
Tagesspiegel, Jessica Reitzig, 6.6.2024: Familiengerichte in der Krise. „Müttern und Kindern ist Unrecht geschehen“
„Der Minister hatte zunächst angekündigt, […] das Wechselmodell, also die hälftige Aufteilung der Kinder zwischen Eltern, als gesetzliches Leitbild einführen zu wollen. Das halte ich im Zusammenhang mit der aktuellen Diskussion für absolut abwegig. Das Wechselmodell kann kein Leitmodell im deutschen Kindschaftsrecht werden, das flächendeckend gegen den Willen von Betroffenen angeordnet wird. Außerdem brauchen wir – wie sich an dieser Fehlentwicklung gezeigt hat – dringend die Umsetzung umfassender Qualifikation für Richter an Familiengerichten, wie es das Gesetz seit 2022 bereits fordert. Die Umsetzung passiert leider nicht flächendeckend. Das sind Versäumnisse, denn nur gut qualifizierte Richter können erkennen es, wenn sich kinderfeindliche Begriffe in Schriftsätzen und Gutachten einschleichen. Nur ein ,wissender Richter‘ kann als solcher seine unverzichtbare Unabhängigkeit wahren.“
Tagesspiegel, Jessica Reitzig, 6.6.2024: Ist Mama schuld? Wenn das Kind Papa nicht treffen will.
ARD/Das Erste, 4.6.2024, Beitrag „Bindungsintoleranz – Umstrittenes Konzept“ ab Minute 10:25
Süddeutsche Zeitung, dpa, 6.5.2024: Gerichtsbeschluss: Heimunterbringung von Kind unrechtmäßig
Hessenschau, 6.5.2024: Gerichtsbeschluss: Heimunterbringung von Kind unrechtmäßig
Neue Westfälische Zeitung, Gunter Held, 20.4.2024: Anwältin will hohen Schadenersatz für Elke D.
ZDF, Heiko Rahms, 18.4.2024: Mutter gegen Jugendamt Lippe: Muss Behörde Rekordsumme zahlen?
Neue Westfälische Zeitung, Gunter Held, 12.4.2024: Der Kreis Lippe will Elke D. zur Kasse bitten
Neue Westfälische Zeitung, Gunter Held, 12.4.2024: Wie geht es mit Elke D. weiter? Politik zeigt wenig Interesse am Fall
Heike Kollert-Jahn: Lobbyismus im deutschen Familienrecht, BoD, 2024.
Neue Westfälische Zeitung, Jens Reichenbach, 11.4.2024: Wenn der Vater ausrastet: Bielefelder Expertin fordert Konsequenzen im Umgangsrecht
shz, Schleswig-Holstein Zeitung, Sina Wilke: Missstände im Familienrecht: Wenn das Kindeswohl nicht zählt
Mitteldeutsche Zeitung, Jessica Reitzig, aktualisiert 26.3.2024: Trotz Vorwürfen wegen häuslicher Gewalt: Sechsjähriger muss beim Vater leben
taz, Anne Fromm und Sabine Seifert, 9.3.2024: Der Lüge auf der Spur
Berliner Zeitung, 4.3.2024: Tod auf der A9: Ex-Partnerin schildert Kampf um Sorgerecht
Stuttgarter Nachrichten, 23.2.2024: Studie: Netzwerk in Jugendhilfe deckte jahrelang Kindesmissbrauch
WELT AM SONNTAG, Freia Peters, 4.2.2024: Kontakt zum Vater um jeden Preis.
Herbert Renz-Polster, Kinderarzt: Mit Herz und Klarheit, Piper-Verlag, 2024.
Süddeutsche Zeitung, Barbara Vorsamer, Interview mit Sabine Walper, 11.1.2024: „Die Fähigkeit, Kompromisse einzugehen, ist leider im Sinkflug“
Auszug:
„Eine Reihe von Befunden legen nahe, dass Kinder in einem konfliktbelasteten Wechselmodell mehr Stress erleben und dass ihre psychische Gesundheit leidet.“
„[…] wünsche ich mich noch mehr verlässliche Daten, die man den Familiengerichten an die Hand geben kann.“
„Ich bin mir sicher, dass die Persönlichkeitsstruktur der Eltern durchaus eine Rolle spielt, doch wissenschaftliche Befunde dazu gibt es kaum. Nicht einmal Merkmale wie Narzissmus spielen Auswertungen zufolge eine tragende Rolle, das kann eigentlich gar nicht sein.“
Tagesspiegel, Jessica Reitzig, 11.1.2024: Missstände bei Sorgerechtsfällen: Wenn der Gerichtsvollzieher das Kind zum Vater bringt
Auszug:
„Ein wenig hatte es etwas von einer Entführung. ,Als ich meinen Sohn mittags abholen wollte, fing mich vor der Schule ein Gerichtsvollzieher ab‘, erzählt Julia K. ,Der erklärte mir, Paul sei jetzt weg.‘ Er sei zu seinem Vater gebracht worden, K.s Ex-Partner, der 300 Kilometer entfernt wohnt.
„[…] ,Traumatisch‘ sei das gewesen, was ihr und ihrem sechsjährigen Sohn nur drei Wochen nach seiner Einschulung im September 2023 widerfahren sei. ,Fast sein ganzes Leben habe ich mich alleine um ihn gekümmert‘, sagt sie. Der Haupttrennungsgrund von Pauls Vater sei fünf Jahre zuvor häusliche Gewalt gegen sie selbst gewesen.“
2023
Presse 2023
Neue Westfälische, Gunter Held, 20.12.2023: „Wissenschaftlich ist das PAS schlicht und einfach nicht haltbar“
Auszug:
„Der Familienrechtler Prof. Ludwig Salgo sagt deutlich: Das Parental Alienation Syndrom (PAS), das Elterliche Entfremdungssyndrom, muss von Richtern zurückgewiesen werden.“
Berliner Morgenpost, Birgitta Stauber, 12.12.2023: Missbrauch – Wie Kinder beim Jugendamt durchs Raster fallen
Auszug:
„Die Kinderschutzpräsidentin [Sabine Andresen] betont, das Wechselmodell setzte voraus, sich gut abzustimmen. […] Wenn sich Eltern gar nicht verstehen, wird es kaum klappen. Dann ist das Wechselmodell nicht im Sinne des Kindeswohls.
Kritisch sieht Andresen daher auch die Pläne von Marco Buschmann (FDP). Der Bundesjustizminister will mit der Reform des Unterhaltsrechts die partnerschaftliche Betreuung minderjähriger Kinder nach einer Trennung fördern und Unterhalt zahlende Väter entlasten, wenn sie einen nennenswerten Anteil an der Betreuung haben. ,Man muss genau prüfen, wie und in welchem Maße eine Reform des Unterhaltsrechts Kinder und Jugendliche und deren Rechte und Interessen ins Zentrum zu stellen vermag.’“
TV, MDR, exactly, 22.11.2023:
Gewalt durch den Partner – wie der Staat Frauen alleine lässt
Fallbeispiel ab Minute 11:20 sowie Interview mit Frau Prof. Anna Lena Göttsche, Deutscher Juristinnenbund, zu strukturellen Missständen in deutschen Familiengerichten ab Minute 16:40
TV, NDR Kultur – Das Journal, Ralf Dörwang, 20.11.2023:
„Im Zweifel gegen das Kind“: Buch kritisiert Sorgerechtsverfahren
Tagesspiegel, Daniela Martens und Anna Pannen, 18.11.2023:
Missstände an Familiengerichten „In Deutschland werden Kinderrechte mit Füßen getreten“
Geiselnahme in Hamburg
t-online, 16.11.2023:
Geiseldrama am Hamburger Flughafen: Mutter mit Vorwürfen
„Dem Amtsgericht Stade macht die Mutter schwere Vorwürfe: Sie habe dort zweimal versucht, ein Annäherungsverbot für ihren gewalttätigen Ex-Mann zu erwirken – das habe das Gericht aber abgelehnt, weil bisher ja nichts passiert sei.“
Focus, 15.11.2023:
Mutter des entführten Mädchen über gewalttätigen Ex: „Er schlug mich immer öfter“
„Anschließend habe der Psycho-Terror erst so richtig angefangen. „Er konnte nichts anderes als zu spionieren und mir nachzustellen“, beschreibt die Mutter. Nach der Scheidung […] müsse ihr Ex-Mann dann akribisch geplant haben, wie ihm die erneute Entführung der Tochter gelingen würde.“
Süddeutsche, Elisa Britzelmeier, 9.11.2023:
Wie kann man Kinder vor Gewalt schützen?
„Seit den Ereignissen vom Wochenende wird – zurecht – viel über die Sicherheit von Flughäfen diskutiert. Ebenso wichtig ist meiner Meinung nach aber die Frage nach der Sicherheit von Kindern und der von Frauen.“
Süddeutsche, Elisa Britzelmeier, 6.11.2023:
Familienrecht. Familien brauchen mehr Schutz vor Tätern.
„Die Geiselnahme in Hamburg wirft nicht nur Fragen nach der Sicherheit von Flughäfen auf – sondern auch nach der von Frauen und Kindern.“
taz, Kaija Kutter, 25.10.2023: Für Mütter gibt’s nur warme Worte
Brigitte, Verena Carl, 27.9.2023: Väterrechtsbewegung. Sind die Kinder nicht besser beim Vater aufgehoben?
Stern, 19.9.2023: „Warum tut man meinem Kind so etwas an?“ Eine Mutter über ihren Sorgerechtsstreit
Correctiv, Gabriela Keller, 19.9.2023: Väterrechtler auf dem Vormarsch
Stern, 18.9.2023: Väterrechtler bilden Netzwerke gegen Mütter: Wie sie am Familiengericht gewinnen wollen
Frankfurter Rundschau, 8.9.2023: Im Zweifel für den prügelnden Mann
Auszug:
„Die Kinder wurden wieder und wieder angehört, obwohl sie bereits im ersten Verfahren sehr klar geäußert hatten, dass sie selbst und die Mutter Opfer von Gewalt durch den Vater geworden waren. Die Verfahrensbeiständin ignorierte das, für sie stand der gleichrangige Kontakt zu beiden Elternteilen an erster Stelle: Er sei für das Kindeswohl ausschlaggebend. Die psychische der Gewaltbetroffenen wurde durch ständige Beleidigungen, Bedrohungen und retraumatisierende Begegnungen immer schlechter. Nach Jahren andauernder Verfahren war sie so am Ende ihrer Kräfte, dass sie die Kinder nicht mehr betreuen konnte und sie in den Haushalt des Vaters wechseln mussten. Der Kindesvater hatte die Mandantin nicht nur innerhalb der Beziehung…misshandelt und unterdrückt, er hatte mithilfe der Institutionen und familiengerichtlichen Akteure die Gewalt auch nach der Trennung fortgesetzt, bis die Mandantin endgültig in die Knie ging. Vor der Trennung hatte er zu ihr gesagt: ,Wenn du es wagst, dich von mir zu trennen, nehme ich dir das für dich kostbarste Gut: deine Kinder.‘ Diese Machtdemonstration war nur erfolgreich, weil die Strukturen es ermöglichten.„
Brigitte, Verena Carl, Interview mit Gabriela Keller, 27.9.2023: Väterrechtsbewegung. Sind die Kinder nicht besser beim Vater aufgehoben?
Auszug:
„Gerichte gewähren meist keine Akteneinsicht, da Familiengerichtsprozesse besonders geschützt sind. Statistiken zu dem Thema gibt es nicht. Natürlich sind die Rollen von Täter – oder Täterin – und Opfer nicht immer klar verteilt, und ja: Es gibt Frauen, die Väter nach einer Trennung am liebsten auch aus dem Leben ihrer Kinder streichen würden. Aber wir haben intensiv recherchiert, mit vielen Anwältinnen, Rechtswissenschaftlern, Menschen mit Expertise in Familienpolitik und Soziologie gesprochen und uns mehr als zehn strittige Prozesse in allen Einzelheiten angeschaut. Inzwischen kommen wir zu der Beurteilung: Es gibt eine organisierte Lobby, eben die ,Väterrechtler‘, die Einfluss auf Richter:innen und Verfahrungsbeistände zu haben scheinen. Entscheidungen, die Mütter krass benachteiligen, sind wohl kein Zufall.“
Tagesspiegel, Essay von Asha Hedayati, 8.9.2023: Wie Frauen unterdrückt werden: Freie Wahl zwischen Armut und Misshandlung
Auszug:
„Sie weiß, dass ihr anstrengende und kostenintensive familiengerichtliche Verfahren bevorstehen, weil ihr Partner schon damit gedroht, ihr das Kind über Sorgerechts- und Umgangsrechtsverfahren ,wegzunehmen‘ – um auf diesem Weg seine verlorene Kontrolle über sie wieder zurückzuerlangen.“
Süddeutsche Zeitung, 8.9.2023: Die Gewalt der Männer wird vom Staat fortgesetzt
Wiesbadener Kurier, Lena Witte, 25.8.2023: Inobhutnahme in Wiebaden war laut Gericht rechtswidrig
Auszug:
„Einer Mutter wird das Kind genommen, weil das Jugendamt Wiesbaden eine Gefahr für dessen Wohl sieht. Warum das Verwaltungsgericht nun aber der Familie recht gibt.“
DER SPIEGEL, Anna Reimann, 20.8.2023: Grünenpolitikerin zur Familienpolitik. Ich nehme eine große Mütterfeindlichkeit wahr
ARD, 7.8.2023: Wer bekommt das Sorgerecht? Wenn der Streit ums Kind eskaliert
Berliner Zeitung, Mechthild Hennecke, 16.7.2023:
Stuttgarter Zeitung, Eva-Maria Manz, 13.7.2023: Häusliche Gewalt und Umgangsrecht. ,Kinder sind immer betroffen‘
taz, 13.7.2023: Opferschutz und Kindeswohl first
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Fall Elke D.
Wächterpreis der deutschen Tagespresse, Stiftung Freiheit der Presse, 16. Mai 2023
Auszug:
„Den zweiten Preis erhält Gunter Held, Lokalredakteur der „Neue Westfälische“. Er begleitete einfühlsam und mit gebotener Distanz einen Sorgerechtsstreit, in dessen Verlauf das Jugendamt der Mutter ihr Kind wegnahm. Ohne alle Fragen abschließend zu beantworten, wirft Held jedoch wichtige Fragen auf, die bezweifeln lassen, ob wirklich das Kindeswohl immer an erster Stelle steht, wie das Gesetz es verlangt.“
anstageslicht, 21.7.2023: Wie Gunter Held diese Geschichte machen konnte
Fallverlauf, Neue Westfälische, Gunter Held, 19.11.2021 bis 27.1.2023, dazu zusammenfassend (bis Juli 2022) eine Videostellungnahme von Rebecca Immanuel am 4.7.2022:
Neue Westfälische, 20.12.2023: Liste von falschen Angaben des Jugendamtes im Fall Elke D.
„Der Neuen Westfälischen liegt eine Mitteilungsvorlage des Jugendamtes des Kreises Lippe für den Jugendhilfeausschuss vor, die allerdings zum überwiegenden Teil geschwärzt ist. Trotzdem können einige Lügen im Fall Elke D. nachgewiesen werden.“
Neue Westfälische, 19.11.2021: Das Martyrium einer Mutter: Oerlinghausenerin will ihr Kind zurück
„Das Jugendamt des Kreises Lippe nimmt Elke D. ihr Kind weg. Es hält an einem Gutachten fest, das von einem Experten als „unprofessionell“ bezeichnet wird. Dagegen wehrt sich die Oerlinghausenerin.“
Neue Westfälische, 31.12.2021: Inobhutnahme war rechtswidrig: Mutter muss trotzdem um ihr Kind kämpfen
„Das Verwaltungsgericht in Minden stellt fest, dass die Inobhutnahme des Kindes von Elke D. rechtswidrig war. Doch ihr Kind hat sie deshalb noch lange nicht wieder.“
Neue Westfälische, 22.1.2022: Mitarbeiterin des Jugendamtes lügt vor Gericht
„Bei einer Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht in Minden berichtet eine Jugendamtsmitarbeiterin von einem Telefonat, das es nie gegeben hat. Es ist nicht das erste Mal, dass das Jugendamt des Kreises Lippe in der Kritik steht.“
Neue Westfälische, 23.2.2022: Elke D. in den Mühlen der Justiz
„Gegen den Vater des Kindes von Elke D. ermittelt das Landeskriminalamt wegen des Verdachts auf sexuellen Kindesmissbrauch. Trotzdem soll Elke D. ihm das Kind bringen.“
Neue Westfälische, 13.3.2022: Strafanzeige gegen Mitarbeiterin des Jugendamtes
„Der Kampf von Elke D. gegen das Jugendamt des Kreises Lippe geht weiter. Zudem hat sie in einem Ermittlungsverfahren mit der Bielefelder Polizei gesprochen.“
Neue Westfälische, 5.4.2022: „Ich will mich um mein Kind kümmern“
„Elke D. ist zwar untergetaucht, nimmt aber trotzdem einen Gesprächstermin im Bielefelder Polizeipräsidium wahr. Auf ihr Kind passt derweil eine Paten-Oma auf.“
Neue Westfälische, 5.4.2022: „Das Kind muss bei der Mutter bleiben, das wünscht es sich auch selbst“
„Im Interview: Rechtsanwalt Christian Laue ist Professor für Jura an der Universität Heidelberg. Er argumentiert, gerichtliche Fehlentscheidungen rückgängig zu machen.“
Neue Westfälische, 6.4.2022: Richter müssen Richter beurteilen
„Die Anwälte von Elke D. stellen Befangenheitsanträge, die alle abgelehnt werden.“
Neue Westfälische, 5.5.2022: Elke D. muss weiter um ihr Kind bangen
„In der Verhandlung vor dem Familiengericht gelingt dennoch ein Schritt nach vorn.“
Neue Westfälische, 20.5.2022: Elke D. ist wieder im Exil
„Das Kind der Mutter aus Oerlinghausen sollte von der Familienrichterin des Amtsgerichts Detmold angehört werden. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse.“
Neue Westfälische, 1.7.2022: Kindeswohl
„Oerlinghauserin Elke D. kämpft um ihr Kind – Vorwürfe gegen Richterin. Christian Laue, der Anwalt von Elke D., erhebt Vorwürfe gegen eine Richterin des Familiengerichts Detmold. Sie habe eine Entscheidung über den Verbleib des Kindes getroffen, ohne auf Rückrufbitten zu reagieren oder sich zu Alternativvorschlägen zu äußern.“
Neue Westfälische, 8.7.2022: Schauspielerin auf Spurensuche
„Serienstar Rebecca Immanuel hat über den Fall der Oerlinghauser Mutter Elke D. und ihr Kind gelesen und in Detmold ein Video gedreht, in dem es um den Schutz von Kindern geht.“
Neue Westfälische, 30.8.2022: Eine Odysee in Stichpunkten
„Bis zum August 2019 war das Leben der alleinerziehenden Mutter Elke D. zum großen Teil in Ordnung. Dann unterstellte ihr das Jugendamt des Kreises Lippe eine psychische Erkrankung und nahm ihr ihr Kind weg. Längst ist die Unterstellung gerichtlich widerlegt. Ihr Kind bekommt sie trotzdem nicht zurück.“
Neue Westfälische, 20.9.2022: Ein kleiner Hoffnungsfunke für Elke D.
„Das sieben Jahre alte Kind der Mutter aus Oerlinghausen ist angehört worden. Nun heißt es für sie: Warten auf Nachricht vom Oberlandesgericht Hamm.“
Neue Westfälische, 2.12.2022: Elke D. kehrt nach Oerlinghausen zurück
„Das Oberlandesgericht Hamm hat im Fall der Oerlinghauser Mutter eine Entscheidung getroffen. Ihr Kind besucht wieder die Schule und hat sich gut in die Klassengemeinschaft eingefügt. Die schulischen Leistungen des sieben Jahre alten Kindes sind gut.“
Neue Westfälische, 26.1.2023: Gute Nachricht im Jugendamtsfall für Oerlinghauserin Elke D.
„Die Mutter bekommt Hilfe von unerwarteter Seite. Einen Beschluss des Oberlandesgerichts halten ihre Rechtsanwälte für außergewöhnlich.“
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RND, 10.5.2023: Interview mit dem Kinder- und Jugendpsychiater Michael Schulte-Markwort: Trennung der Eltern: Wenn am Familiengericht das Wohl der Kinder zu kurz kommt
MDR-Fernsehen, 2.5.2023: Wenn der Streit um das Sorgerecht eskaliert
Allgemeine Zeitung, 2.5.2023: Wenn Eltern streiten: Wechselmodell ist trotzdem möglich
BR24, Judith Zacher und Beate Mangold, 7.4.2023: Verfahren um Pflegekind: Die Zeit läuft – und schafft Fakten
SPIEGEL, Matthias Meisner, 31.3.2023: Wenn Mama nicht lieben darf
„Eine Mutter stillte gerade ihr fünf Monate altes Baby, als die Polizei anrückte, um es abzuholen. Sie hatte das Sorgerecht verloren. Nun soll auch Aktivistin büßen, die die Frau bei sich aufgenommen hatte.“
nd, 29.3.2023: Rassismus im Jugendamt Berlin? Und plötzlich ist das Kind weg
rnd, 27.3.2023: „Wenn Sie das zur Sprache bringen, verlieren Sie das Kind.“: Wie Gewaltopfer beim Sorgerecht benachteiligt werden
1&1, Gabriela Keller und Maike Backhaus, 24.3.2023: Streit um Sorgerecht: Familiengerichte urteilen zulasten von Gewaltopfern
Sächsische Zeitung, 15.3.2023: Wenn der Vater das Kind behält – eine Pirnaerin erzählt
„Mein minderjähriger Sohn wurde mir mit Plan von dem Kindsvater entzogen. Jetzt lebt mein Kind bei ihm und ich darf meinen Sohn nicht sehen. Aus meiner Sicht schauten die Behörden weg, […]“
taz, Gastbeitrag Christina Mundlos, 14.3.2023: Wenn die Mutter im Weg ist
Auszug:
„Auch wenn die Mutter bis zur Trennung die engste Bezugsperson des Kindes war und niemand ihre Eignung anzweifelte, äußern nach der Trennung plötzlich einige Väter allergrößte Zweifel an ihrer Erziehungsfähigkeit. Was den klagenden Vätern wohl eigentlich nicht gefällt, ist, dass die Mutter es wagte, sich zu trennen. Rechtlich ist eine Scheidung für Frauen erlaubt. Faktisch riskieren sie, dass man ihnen das Sorgerecht entzieht. Mit der Drohung, man könne ihr jederzeit die Kinder nehmen, werden Mütter gefügig gemacht. Das ist nicht nur eine theoretische Option. Seit 2009 haben die Sorgerechtsentzüge nach einer Scheidung für Mütter um 50 Prozent zugenommen.“
Merkur, Laura May, 8.3.2023: Frau (33) kämpft gegen Prügel-Ex um gemeinsame Tochter
rnd, Lucie Wittenberg, 8.3.2023: Anwältin über Femizide: „Es sind keine ‚Familiendramen‘, es sind Morde“
Auszug:
„Das Familienrecht ist insofern auch wichtig: Wenn es Gewalt gegen die Mutter gibt, dann können wir nicht einfach so tun, als sei das ein singuläres Problem, das der Mann mit seiner Frau hat und ansonsten sei alles in Ordnung. Es muss meines Erachtens dann Einschränkungen des Umgangsrechts mit den Kindern geben, denn jemand, der die Mutter der Kinder schlägt ist nicht erziehungs- und umgangsfähig.“
ZEIT, dpa, 7.3.2023: SPD-Rechtsexperten fordern lebenslange Haft für Femizide
Auszug:
„Gewalt gegen Frauen müsse zudem in familienrechtlichen Verfahren stärker berücksichtigt werden, etwa bei Sorge- und Umgangsverfahren. ,Das elterliche Umgangsrecht darf nicht die Sicherheit eines Elternteils oder des Kindes gefährden.’“
MDR Thüringen, 7.3.2023: Verbindlicher Leitfaden – Amtsgericht Erfurt will Kinder besser vor häuslicher Gewalt schützen
ZDF heute, 2.3.2023: Demo für ein wirksames Frauen-Schutzschild
SWR, Bernhard Seiler im Gespräch mit Stefanie Ponikau, 2.3.2023: Frauenrechte: Istanbul-Konvention ist auch in Deutschland teilweise unbekannt
Mannheimer Morgen, Gastbeitrag von Christina Mundlos, 25.2.2023: Wie hebeln Gerichte den Schutz von Frauen und Kindern vor Gewalt aus?
Braunschweiger Zeitung, Katja Dartsch, 25.2.2023: Gewalt gegen Frauen. Braunschweigerin schrieb das Buch „Mütter klagen an“
rnd, Interview mit Christina Mundlos, 23.2.2023: Mütter klagen an. Christina Mundlos prangert Diskriminierung in Familiengerichten an
Büchner-Verlag Februar 2023, Christina Mundlos: Mütter klagen an. Institutionelle Gewalt gegen Frauen und Kinder im Familiengericht
WDR, Lokalzeit, 10.2.2023: Eine Mutter kämpft um ihr Kind. Die zweifelhafte Arbeit des Familiengerichts
MDR, Madeleine Arndt, 10.2.2023: Aus Sicht des Kindes: „Man braucht nicht beide Eltern, um gesund aufzuwachsen“
taz, Kaija Kutter, 9.2.2023: Mutter soll 30 Tage in den Knast
ZEIT, Millay Hyatt, 24.1.2023: Wechselmodell. Die virtuelle Mutter
FAZ, 16.1.2023: „Wir warten auf euch!“
Stern, Isabelle Zeiher und Matthias Bolsinger, 12.1.2023: Interview mit Bundesfamilienministerin Lisa Paus
Auszüge:
„[…] die Probleme beim Sorge- und Umgangsrecht in Fällen von häuslicher Gewalt […]. Das ist ein wichtiges Thema. Teilweise ist es sogar so, dass man Frauen in familienrechtlichen Verfahren das Sorgerecht abspricht […]
weil Gerichte vermuten, dass die Mutter das Kind gegen den Vater aufhetzt.
Wenn ein Strafverfahren eingestellt worden ist, kann es sein, dass das Familiengericht erst einmal davon ausgeht, dass es keine Gewalt gegeben hat.
Studien zeigen aber, dass es gefährlich ist, wenn ein schlagender Partner über die Kinder noch Zugang zur Frau hat. […] Ziel muss es sein, dass häusliche Gewalt systematisch in Familiengerichtsverfahren berücksichtigt wird. Das fordert auch die Istanbul-Konvention…“
FAZ, Michaela Wiegel, 5.1.2023: Haftstrafe für Französin wegen Kindesentführung
„Um die gemeinsame Tochter vor dem Vater zu schützen, der diese sexuell missbraucht haben soll, war die Frau samt Kind in der Schweiz untergetaucht. Gegen den Urteilsspruch regt sich in Frankreich heftiger Protest.“
2022
Presse 2022
Stuttgarter Zeitung, Sybille Netz, 23.12.2022: Die Mutter will mit ihrem Kind endlich nach Hause reisen
Neue Westfälische, Gunter Held, 2.12.2022: Bindungsintoleranz halte ich oftmals für normal
„Kinderschutzexperte spricht im Interview über staatliches Verhalten gegenüber Müttern, die ihre Kinder schützen wollen“
BVZ, Österreich, 1.12.2022: 16 Tage gegen Gewalt: „Es geht vielen Kindern ganz schlecht“
„Mütter stehen unter Generalverdacht, sie würden ihre Kinder den Vätern entfremden wollen. Immer wenn es um die Obsorge geht, wird ihnen Bindungsintoleranz nachgesagt und die Erziehungsfähigkeit abgesprochen. Plötzlich stehen alle Institutionen auf der Seite des Vaters, ohne zu schauen, wer sich vor der Trennung um die Kinder gekümmert hat“, kritisiert Behringer-Pfann Gutachter, Sachverständige und Familiengerichte.“
Berliner Morgenpost, Jana Treffler, 25.11.2022: Gewalt gegen Frauen: Warum Berlin zu wenig unternimmt
„Darüber hinaus rügte der Europarat Deutschland erst im Oktober für den Umgang mit gewaltbetroffenen Frauen in sorgerechtlichen Fragen. Das bestätigt auch Anwältin Hedayati: ,Die Familiengerichte nehmen die Gewalt des Vaters nicht ernst.‚“
Fuldaer Zeitung, Daniela Petersen, 25.11.2022: Femizide und Gewalt an Frauen: Weißer Ring fordert härtere Kontrollen – „Es bessert sich nichts“
„Es gibt immer unterschiedliche Motivlagen, aber sehr häufig spielt verletzter Stolz, eine narzisstische Kränkung des Partners, der mit der Trennung von der Frau nicht klarkommt, eine Rolle. Im Sinne von: Wenn ich die Frau nicht haben kann, soll sie auch kein anderer haben…Bei Menschen, die zu solchen Taten neigen, können manche Zeitpunkte gefährlich werden – zum Beispiel wenn beim Auszug der Möbelwagen vorfährt oder wenn die Sorgerechtsentscheidung des Familiengerichts ansteht.“
Westdeutsche Zeitung, 25.11.202: Familienrecht: Mutter von behindertem Kind hat Probleme mit Wechselmodell
taz, Jasper von Römer, 24.11.2022: Gericht zieht nicht mit
Berliner Morgenpost, Leitartikel, Christian Unger, 24.11.2022: Gewalt gegen Frauen: Warum wir alle besser hinschauen müssen
„Gewalt gegen Frauen darf nicht im Abstimmungschaos zwischen Polizei, Justiz, Jugendamt, Familiengericht versinken…“
Tagesspiegel, Frank Bachner, 15.11.2022: Leitfaden für Familiengerichte im Umgang mit Kindern: „Verfahren können für die Betroffenen traumatisierend sein“
WDR, Torsten Reschke, 13.11.2022: WDR-Umfrage: Jugendämter in NRW sind am Limit
CORRECTIV und Süddeutsche Zeitung, Oktober/November 2022: Machtmissbrauch im Profifußball
Auszug:
„Mit ihrer Bitte um begleiteten Umgang ist Schwarz gescheitert, das Familiengericht konnte – trotz aller Hinweise – keine hinreichende Kindeswohlgefährdung erkennen. Sie sagt, das Gericht habe sie nicht zu der Gewalt befragt, vielmehr sei es viel um die sportliche Karriere ihres Ex-Freunds gegangen. Ihr dagegen sei nahegelegt worden, sich mit der Situation zu arrangieren.“
ELLE, 10.11.2022: Jérôme Boateng wegen häuslicher Gewalt verurteilt: Deshalb brauchen wir solche Entscheidungen!
Solinger Tageblatt, 10.11.2022: Solingen setzt Zeichen gegen Gewalt an Kindern und Frauen
Merkur, Lisa Fischer, 10.11.2022: Mehr Aufmerksamkeit für Opfer häuslicher Gewalt
Main Post, Martina Harasim, 8.11.2022: Kinder schützen bei häuslicher Gewalt
Merkur (dpa), 7.11.2022: Gemeinsames Sorgerecht ist kein Kontrollinstrument
taz, 7.11.2022: Häusliche Gewalt bei Sorgerechtsfragen
Sächsische, Constanze Junghanß, 7.11.2022: Wie ein Sorgerechtsstreit aus Bayern im Kreis Görlitz landete
Süddeutsche Zeitung (dpa), 4.11.2022: Gemeinsames Sorgerecht ist kein Kontrollinstrument
Nordkurier, 2.11.2022: Interview mit Claudia Schwemer, Leiterin der Beratungsstelle „Klara“ bei der Diakonie Mecklenburgische Seenplatte gGmbH
„Zumeist geht es dabei um Zwangskontrolle, die – fast immer – vom männlichen Partner über die anderen Familienmitglieder ausgeübt wird. Das muss nicht zwangsläufig mit physischer Gewalt einhergehen. Oft ist es der psychische Druck, der die Betroffenen zermürbt.“
Nordkurier, 2.11.2022: Wenn auch Kinder von häuslicher Gewalt betroffen sind
Süddeutsche, Alexander Kappen, 30.10.2022: Kampf um die Tochter
PRIX EUROPA Auszeichnung „Best European Radio Current Affairs Programme of the Year 2022„, 28.10.2022: Wie Familiengerichte den Schutz von Frauen aushebeln – „Ihre Angst spielt hier keine Rolle“, Marie von Kuck
Merkur, Armin Forster, 27.10.2022: Hilferuf einer Mutter: Behörden entziehen Moosburgerin (31) ihr Kind – entgegen ärztlichem Rat
Tagesschau, 7.10.2022: Europarat kritisiert Deutschland Frauen nicht genug vor Gewalt geschützt
„Der Bericht rügt auch, dass gewalttätige Väter in Deutschland ein Sorge- oder Besuchsrecht erhielten, ohne dass Sicherheitsbedenken der Frauen oder Kinder ausreichend berücksichtigt würden.“
mdr, 7.10.2022: Europarat kritisiert Deutschland Frauen nicht genug vor Gewalt geschützt
Spiegel, 7.10.2022: Wo es in Deutschland am Schutz von Frauen hapert
„Behörden müssten außerdem sicherstellen, dass die Ausübung von Umgangs- oder Sorgerecht nach häuslicher Gewalt nicht die Rechte und die Sicherheit der von Gewalt betroffenen Frau oder ihrer Kinder gefährde – so sieht es Artikel 31 der Istanbul-Konvention vor.
Der Bericht hebt Fälle hervor, in denen gewalttätigen Vätern das Sorgerecht und das Besuchsrecht eingeräumt wird, ohne dass Sicherheitsbedenken von Frauen oder Kindern ausreichend berücksichtigt wurden. Fachleute etwa in Gerichten oder Jugendämtern müssten stärker beachten, wie negativ es sich auf Kinder auswirke, wenn sie miterlebt haben, wie ein Elternteil ein anderes misshandelt hat, fordern die Experten.
Der Bericht stellt außerdem fest, dass ,negative geschlechtsspezifische Stereotypen und Haltungen der Täter-Opfer-Umkehr in der deutschen Justiz fortzubestehen scheinen‘.“
Stern, 7.10.2022: Europarat warnt: Frauen in Deutschland sind schlecht vor Gewalt geschützt
Tagesspiegel, 7.10.2022: Europarat sieht gravierende Defizite: Frauen in Deutschland nicht genügend vor Gewalt geschützt
Deutschlandfunk, 7.10.2022: Europarat: Frauen und Mädchen in Deutschland nicht ausreichend vor Gewalt geschützt
„Im Bericht heißt es, in der deutschen Justiz schienen negative geschlechterspezifische Stereotype und Haltungen der Täter-Opfer-Umkehr fortzubestehen.“
ZDF, 7.10.2022: Gewalt an Frauen: Europarat rügt Deutschland
FAZ, 7.10.2022: Frauen in Deutschland nicht genug vor Gewalt geschützt
N-TV, 7.10.2022: Zu wenig Hilfe in Deutschland Europarat: Frauen fehlt Schutz vor Gewalt
Merkur, 7.10.2022: Europarat: Mädchen und Frauen in Deutschland unzureichend vor Gewalt geschützt
FAZ, Eva Schläfer: 2.10.2022: Wenn der Vater zum Monster wird
Mission Lifeline, 21.9.2022: Macht vs. Kindeswohl
Rheinische Post online, 1.7.2022: Konflikt mit dem „Ex“ und der Justiz : Wachtendonkerin kämpft um ihre Kinder
France 24, 2022: Femicide in Germany: A silent epidemic
3Sat, Nano, 1.6.2022: Tatort Familie – warum schauen alle weg?
„17.700 Kinder und Jugendliche in Deutschland wurden im letzten Jahr Opfer sexualisierter Gewalt. Kindesmissbrauch, meist in der Familie, ist ein Tabu, über das kaum gesprochen wird.“
Ruhr-Nachrichten, 31.5.2022: Schock-Video: Schreiendes Kind wird aus Armen seiner Mutter gerissen
Zu wenig Schutz für Kinder nach Gewalt gegen Mütter:
- Die WELT, 25.5.2022
- FAZ, 24.5.2022
- Die ZEIT, 24.5.2022
- Süddeutsche Zeitung, 24.5.2022
- Stern, 24.5.2022
„Familiengerichte und Jugendämter haben nach Einschätzung der Deutschen Kinderhilfe bei Sorgerechtsstreitigkeiten nach häuslicher Gewalt gegen Mütter zu selten das Wohlergehen der Kinder im Blick.“
NDR TV, 24.5.2022
Anjas Geschichte, 12.5.2022
SAT.1 NRW, 27.4.2022: Vierjähriger muss Mutter verlassen
WAZ online, Carolin Rau, 18.4.2022: Sorgerechtsstreit: Mutter kämpft verzweifelt um ihr Kind
RTL Explosiv – Das Magazin, Folge 14, 9.4.2022
Focus, B3eate Strobel, 14/2022, S. 84, 85, 1.4.2022: „Im Zweifel gegen die Kleinen„
Deutschlandfunk, Marie von Kuck, Feature vom 15.3.2022
Wie Familiengerichte den Schutz von Frauen aushebeln „Ihre Angst spielt hier keine Rolle“[11.4.2022]
Textdokument des Features:
https://assets.deutschlandfunk.de/5191e958-a18a-4700-a3da-34fdd6362798/original.pdf [11.4.2022]
MDR-Fernsehen, Umschau, 15.3.2022: Sorgerechtsfälle – Entscheidungen gegen den Willen des Kindes [15.3.2022]
Frankfurter Rundschau, Katrin Langhans, 26.11.2021: Gewalt und Missbrauch: Wenn Behörden Müttern ihre Kinder wegnehmen